
Liebe Freunde und Förderer, liebe Gläubige,
während die Diözesen ihre Kirchen im Lockdown in vorauseilendem Gehorsam geschlossen haben, waren unsere Patres im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten weiter für die Menschen da, haben die Heilige Messe gefeiert und die Sakramente gespendet. Das hat dazu geführt, dass wir in wenigen Monaten so viele neue Gläubige gewonnen haben, wie selten zuvor. Durch die große Nachfrage nach echter katholischer Seelsorge in Krisenzeiten mussten wir die Anzahl der Heiligen Messen an einigen Orten über mehrere Monate hinweg verdoppeln. Auch die Wochentagmessen werden deutlich stärker besucht als früher. Das führt natürlich zu enormen Herausforderungen. Unsere Patres sind nahezu durchgängig im Einsatz für die Gläubigen, müssen teils weite Strecken zurücklegen, Glaubenskurse geben, die neuen Messbesucher mit Schriften versorgen. All das konnten wir nur mit Ihrer großzügigen Unterstützung bewältigen! Dafür ein ganz herzliches Vergelts Gott!
Nach menschlichen Maßstäben ist es kaum zu erklären: Jahrelang haben wir dafür gebetet, in Wien eine Kirche zu bekommen. Nun wurden unsere Gebete übererfüllt: Nicht irgendeine Kirche haben wir bekommen, sondern die nach dem Stephansdom bedeutendste Kirche von Wien! Wenige Meter vom Wiener Ballhausplatz und damit vom politischen Zentrum Österreichs entfernt befindet sich die Minoritenkirche; eine gotische Kirche, die wir Mitte des Jahres von der italienischen Kongregation geschenkt bekommen haben. Die Kirche ist in einem guten Zustand. Dennoch sind zahlreiche Investitionen notwendig. So müssen der Fußboden und der Turm der Kirche renoviert werden. Wer ein Haus hat weiß, mit welchem Aufwand solche Arbeiten verbunden sind.
Mit dem Motu proprio Traditionis custodes hat Papst Franziskus zum Schlag gegen die katholische Tradition ausgeholt. Nicht nur die Gläubigen der traditionellen Gemeinschaften wurden damit aufs äußerste verunsichert. Auch Priesteramtskandidaten und solche, die sich mit dem Gedanken einer Berufung tragen und die lateinische Messe bevorzugen, sehen innerhalb der Ecclesia-Dei-Gemeinschaften keine Zukunft mehr. Zu unsicher ist mit dem Motu proprio geworden, wie lange die Messe aller Zeiten in diesem Rahmen noch bestehen kann. Wir haben dadurch zahlreiche gute Kontakte gewonnen – innerhalb des Klerus, unter jungen Menschen, die ihr Leben der Kirche schenken möchten und auch unter den Gläubigen. Seien Sie sich versichert, wir werden unseren Weg unbeirrt fortsetzen und den Glauben in seiner Fülle weitergeben, so wie wir ihn empfangen haben.
Wir stehen mit unserem Apostolat in Österreich vor gigantischen Aufgaben. Unsere Patres betrachten dies nicht als Bürde, sondern als große Gnade und Chance für die Erneuerung der Kirche zu wirken. Aber diese Aufgaben benötigen eine gemeinsame Anstrengung. Ich hoffe daher auf Ihre Unterstützung.
Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Großherzigkeit und versichere Sie unseres treuen Gebets und Gedenkens im hl. Messopfer in all Ihren Anliegen. Insbesondere werden wir in der Christmette von Weihnachten (in der Minoritenkirche?) für all unsere Wohltäter in ganz besonderer Weise beten.
Im Namen meiner Mitbrüder und unserer Ordensleute im Distrikt Österreich wünsche ich frohe und reich gesegnete Weihnachten und Gottes stetigen Beistand im Neuen Jahr!
Ihr
Pater Stefan Frey