
54. Rundbrief für den Dritten Orden der Priesterbruderschaft St. Pius X. im österreichischen Distrikt.
Gelobt sei Jesus Christus!
Liebe Mitglieder, Postulanten, Interessenten und Freunde des Dritten Ordens vom hl. Pius X.!
Wir stehen in der heiligen Fastenzeit, in wenigen Wochen feiern wir Ostern. Die Betrachtung der Asche, die aus den alten geweihten Palmzweigen bereitet wurde für die feierliche Weihe am Aschermittwoch, führt uns in diesen Tagen unweigerlich dazu, unseren Blick auf den Trümmerhaufen dieser Welt, in Folge der Gottlosigkeit und des Götzendienstes, zu werfen. In Europa hat real der Krieg begonnen, alles kann da verloren sein, so sagte es einmal Papst Pius XII. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Dürfen wir überhaupt optimistisch und vor allem voll Hoffnung in die Zukunft blicken? Haben wir eine Zukunft? Haben unsere Kinder in einer solchen Welt eine Zukunft?
Die aktuellen ideologischen Systeme, die die Welt derzeit nicht nur beherrschen, sondern immer mehr terrorisieren, haben in einem ähnlichen Maß, als es bei anderen ähnlichen Bewegungen der Vergangenheit der Fall war, eine falsche Erlösungsidee in sich. Der Kulturmarxismus hat seit geraumer Zeit überall in unseren Ländern die Oberhand. Durch und durch falsche, rein vergängliche und darüberhinaus schlechte Scheinideale, oftmals – wie vor 85 Jahren schon Papst Pius XI. es klar benannte in seiner Enzyklika „Divini Redemptoris“ über den Kommunismus – verbunden mit einem götzendienerischen Mystizismus, der die mit trügerischen Versprechungen gewonnenen Massen in den suggestiv um sich greifenden Enthusiasmus einer mitreißenden Bewegung versetzt. Die neue Weltordnung baut im Grunde auf solchen gottlosen Vorstellungen auf. Kein Stein wird auf dem anderen bleiben!
„Ein System voll von Irrtum und Trugschlüssen, das ebenso der gesunden Vernunft wie der göttlichen Offenbarung widerspricht. Es ist Umsturz jeder gesellschaftlichen Ordnung, weil Vernichtung ihrer letzten Grundlagen! Es ist Verkennung des wahren Ursprungs, der Natur und des Zweckes des Staates! Es ist Entrechtung, Entwürdigung und Versklavung der menschlichen Persönlichkeit!“ (Pius XI., Enzyklika Divini Redemptorius)
Denken wir nur an all die Vorgänge der letzten drei Jahre und an die gegenwärtigen, sich ständig verdichtenden Übelstände, die eine furchtbare unmittelbare Zukunft erahnen lassen.
Memento homo quia pulvis es... Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst. Unser irdisches Schicksal ist in Folge des Sündenfalls für das gesamte Menschengeschlecht klar zu zu erkennen, wer es nicht tut, aus welchen Gründen auch immer, ist ein furchtbar törichter Mensch.
Der gute Katholik ist immer ein Realist. Ein Realist im Hinblick auf unser vergängliches, zerbrechliches, irdisches Dasein. Die Asche soll uns diesen Realismus erneuern, damit wir das Haus unseres Lebens als gute Christen recht bauen. Die großen Fragen des Lebens tangieren nicht so sehr die politische Geographie, auch nicht die Kirchenpolitik.
Die entscheidende Frage unseres Lebens ist, ob wir im Gnadenstand sind, ob wir dem Willen Gottes entsprechen, uns vom alten Leben der Sünde lossagen. Woher komme ich, wohin gehe ich, welchen Sinn hat mein Leben und die dreifache Antwort kann nur Gott lauten. Derjenige, der hier gut antwortet, der hier den Mittelpunkt des gesamten Ringens um das Gute gefunden hat, für den kann und muss man sagen, dass sein Leben im Letzten ein Leben voller Hoffnung ist.
Wir Katholiken müssten eigentlich hell strahlen, weil wir von der übernatürlichen Hoffnung durch das Gnadenleben ganz erfüllt sind, weil wir nicht auf Sand, auf Vergänglichkeit bauen und gerade so die schlimmsten Zeitumstände meistern.
Wir Katholiken sind Realisten, voller Hoffnung! Das wird immer wieder Folge der echten Bekehrung sein und dazu möge uns diese Fasten- und Passionszeit eine besondere Gnadenzeit sein.
Liebe Terziaren, haben Sie vor allem Ihr geistliches Leben vor Augen, die Treue zu Christus. Darauf kommt es an! Pflegen Sie Ihr inneres Leben, mühen wir uns alle um Tiefgang in der Gottesliebe und auch in der Nächstenliebe. Vertreiben wir den Pessimismus und die Hoffnungslosigkeit aus unserem Leben, die immer eine Einflüsterung des bösen Feindes sind. Der hl. Paulus hat uns am 1. Fastensonntag eine wichtige Lehre erteilt: „quasi tristes, semper autem gaudentes – betrübt und doch immer freudig“ (vgl. ganze Epistel: 2 Kor 6,1-10). SEMPER GAUDENTES – IMMER FREUDIG, das wird uns als wahre Christen gerade in dieses Tagen der Buße, aber mit dem Blick auf Ostern, der nie ausbleibend darf, mit Gottes Gnade gelingen.
Von Herzen wünsche ich Ihnen allen gnadenreiche und frohe Ostern und jetzt darf ich noch eine wichtige Ankündigung machen:
Herzliche Einladung zum Drittordenstreffen für alle:
Das nächste Treffen für den gesamten Distrikt wird Samstag, 23. bis Sonntag, 24. April 2022 im Katholischen Bildungshaus Jaidhof stattfinden. Thema: „Die Sendung des Dritten Ordens in stürmischen Zeiten“
Herzliche Einladung an Sie alle! Bitte melden Sie sich bald in Jaidhof an. Es wäre erfreulich, wieder möglichst viele Terziaren zu unserer religiösen Zusammenkunft begrüßen zu dürfen!
Mit meinen priesterlichen Segenswünschen!
Ihr P. Johannes Regele
Jaidhof, am 9. März 2022, Quatembermittwoch in der Fastenzeit