Das Coronavirus - Spiel der Natur oder Strafe Gottes?

26. März 2020
Quelle: Distrikt Österreich
Jonas Predigt und Ninives Buße

Die Epidemien haben immer dazu gedient, die Lauen zur religiösen Praxis zu führen, zum Denken an Gott und zum Abscheu vor der Sünde.

P. Davide Pagliarani, Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X., Brief an die Gläubigen vom 17. März 2020

Die Situation, die gegenwärtig durch das Coronavirus entstanden ist, mutet unangenehm, ja erschreckend an. Menschliche Nöte ziehen sich in unabsehbare Länge hin (z. B. Besuchsverbot - auch für die nächsten Verwandten - in Altersheimen und Krankenhäuser) und die wirtschaftlichen Schäden werden sehr ernst und folgenschwer ausfallen. Wir können nicht umhin, darin zumindest eine Zulassung Gottes zu sehen - und damit eine Strafe Gottes.

P. Schmidberger, Regens am Priesterseminar der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Zaitzkofen, Bayern, schreibt in seiner Aussendung an die Priester am 23. März:

„Ist diese Pandemie eine Strafe Gottes? Ja und nein. Solche Ereignisse sind nie Maßnahmen eines rachsüchtigen Gottes, haben aber immer einen sühnenden und erzieherischen Charakter: sühnend für die unsagbaren Frevel an der Schöpfungsordnung und am Erlösungswerk; erzieherisch, indem sie die Menschen wenigstens zum Teil zum Nachdenken bringen. Hier und dort gibt es kleine Wirkungen: In Italien durcheilen Priester die Dörfer mit dem Allerheiligsten Sakrament und segnen. In Spanien läuten die Kirchenglocken wieder zum Angelus, die in der letzten Zeit verstummt waren. Mehr noch: Die verrückte Globalisierung ist durch die Grenzschließungen in Frage gestellt, die ausufernde Vergnügungssucht ist mit einem Schlag wenigstens vorübergehend beendet. Der Hochmut der Menschen ist erniedrigt, die materielle Gier für den Augenblick ertötet. Niemand spricht mehr vom Synodalen Weg; das Priestertum der Frau – diese Blasphemie der Stiftung Jesu Christi – erübrigt sich beim Verbot von öffentlichen Gottesdiensten. Die Mütter bleiben zu Hause bei ihren Kindern, und Greta Thunberg ist fast vergessen. Gott rächt seine Ehre gegenüber einem Menschen, der versucht hat, sich durch Technik und Wissenschaft an seine Stelle zu setzen.“

Den gläubigen Menschen war es früher klar, heute löst die Aussage „Strafe Gottes“ befremdende Blicke oder sogar unwilliges Gezeter aus. Gott darf heute nur mehr der „gute Onkel“ sein, aber keineswegs mehr der gerechte Richter, der jedem nach seinem Tun vergilt. Die Wirklichkeit ist allerdings anders, und wir beten demgemäß im Glaubensbekenntnis: „… von dannen er kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten …“

Schon im Alten Testament lesen wir, wie das Volk Israel wieder und wieder gestraft wird. Warum? Weil es Gott verlässt und auf sündhaften Wegen wandelt. Gott schickt eine Strafe, zum Beispiel in Form von Krieg mit den Ägyptern, Assyrern oder Babyloniern. Der Hochmut und die Sündhaftigkeit des Volkes werden gezüchtigt. In der Not ruft das Volk bzw. die einzelne Seele um Hilfe, wie in diesem Psalm:

„Wie lange noch, Herr, willst du mich dauernd vergessen? Wie lange noch dein Antlitz vor mir verbergen? Wie lange noch muss ich Sorgen in meiner Seele hegen, Kummer im Herzen den ganzen Tag? Wie lange noch darf mein Feind über mich sich erheben? Blicke doch her, erhöre mich, Herr, du mein Gott! Erhelle meine Augen, damit ich nicht zum Tode entschlafe!“ (Psalm 13)

Die meisten unter uns kennen wohl die biblische Begebenheit bezüglich der 10 Plagen, die Gott über den Pharao verhängte, damit dieser das Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens fortziehen lasse. Die Ägyptischen Plagen bestanden in Blut (das Wasser war für sieben Tage ungenießbar), Fröschen, Stechmücken, Stechfliegen, Viehpest, schwarzen Geschwüren, Hagel, Heuschrecken, einer dreitägigen Finsternis und im Tod aller Erstgeborenen.

Wir müssen aus der Schöpfung anerkennend feststellen: Gott spielt mit Leichtigkeit auf dem Klavier der Natur in schönster Dur-Tonalität, aber er kann auch atonale Musik zulassen, je nachdem, wie es dem Heil der Seelen dienlich ist. Im Fall der Ägyptischen Plagen ließ er die atonale Spielweise zu.

Wie ist es nun im Neuen Testament?

Straft Gott nicht mehr? Die Antwort lautet: Er straft genauso. So lesen wir im Evangelium, dass der Herr über Jerusalem weint:

„Jerusalem! Jerusalem! Du mordest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel sammelt; aber ihr habt nicht gewollt. Nun wird euer Haus euch verödet überlassen. Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr ruft: ‚Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!‘“ (Mt 23,37-39)

„Als er näherkam und die Stadt erblickte, weinte er über sie und sagte: ‚Wenn doch auch du erkannt hättest an diesem deinem Tag, was dir zum Frieden dient! Nun aber ist's vor deinen Augen verborgen. Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da deine Feinde einen Wall gegen dich aufwerfen, dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen werden. Sie werden dich und deine Kinder, die in dir sind, zu Boden schmettern und keinen Stein in dir auf dem andern lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.‘“ (Lk 19,41-44)

Die Strafe kommt, weil die Bewohner den Messias, den Heiland nicht angenommen haben. Furchtbare Szenen spielen sich bei der Eroberung Jerusalems durch die römische Armee im Jahre 70 n. Chr. ab.

Die Worte des Heilandes offenbaren uns einerseits die Liebe Gottes, andererseits Seine strafende Gerechtigkeit, wenn die Menschen ihren Herrn und Schöpfer nicht hören wollen.

Unsere Vorfahren haben Unglücksfälle wie Krieg, Seuchen, Erdbeben und andere schlimme Heimsuchungen als Strafe Gottes erkannt, denn es gibt für einen gläubigen Menschen keinen absoluten Zufall. Gott ist doch der Herr über die Schöpfung, angefangen vom mikroskopisch atomaren bis hin zum kosmischen Bereich des gewaltigen Weltalls! So haben die Menschen gebetet, Bußandachten und Bußprozessionen abgehalten und schließlich als Dank für die Beendigung der Schreckenszeit Denkmäler errichtet. Wegkreuze, Bildstöcke, Kapellen und Pestsäulen landauf landab geben davon Zeugnis. Ja, bei jedem schweren Gewitter hat sich die Familie in der Stube versammelt, eine Kerze angezündet und gebetet, um vor Blitzschlag und anderen Schäden bewahrt zu bleiben.

Es ist ein für jeden nachvollziehbarer, logischer Schluss: der „Schöpfer des Himmels und der Erde“ (Credo) gebietet allen Elementen. Wenn der Mensch am "Ende seiner Weisheit" ist und hilflos dasteht, dann kommt er hoffentlich wieder auf die Idee, seinen Blick nach oben zu richten und um Hilfe zu flehen.

Das Coronavirus zeigt uns unerbittlich die Armseligkeit des Menschen. Nur ein kleines Virus - und die große stolze Welt erzittert in ihren Grundfesten. Das Rad des scheinbar so sicher laufenden Alltagsgeschehens gerät in eine plötzliche Unwuchtigkeit, die das Gefährt der modernen, aufgeklärten Gesellschaft ins Wanken bringt. O weh, wir sind doch nur kleine Menschen, obwohl wir im Höhenrausch der Globalisierung versuchen, den „Turm von Babel“ zu bauen, eine Welt des stetigen Wirtschaftswachstumes, des Geldes, des Konsums und der heuchlerischen „politischen Correctness“, eine Welt ohne Gott und Sein Gesetz.

„Eine einfache Mikrobe ist imstande, die Menschheit in die Knie zu zwingen. Im Zeitalter der großen technologischen und wissenschaftlichen Verwirklichungen ist es in besonderer Weise der menschliche Stolz, den sie in die Knie zwingt. Der moderne Mensch, der so stolz ist auf seine Verwirklichungen, der Kabel und optische Fasern bis auf den Grund des Ozeans verlegt, der Flugzeugträger, Atomkraftwerke, Wolkenkratzer und Computer baut, der seinen Fuß auf den Mond gesetzt hat und seine Eroberung bis zum Mars fortsetzt, dieser Mensch ist machtlos vor einer unsichtbaren Mikrobe. Der Lärm der Massenmedien der letzten Tage und die Furcht, die wir womöglich selber haben, dürfen uns nicht daran hindern, diese tiefgreifende und für die einfachen und reinen Herzen leicht verständliche Lektion, diese Zeichen der Zeit zu verstehen. Die göttliche Vorsehung erteilt auch heute ihre Lehren durch die Ereignisse. Die Menschheit – und jeder einzelne von uns – hat die konkrete geschichtliche Möglichkeit, zur Wirklichkeit zurückzukehren, zum Realen und aus dem von Träumen, Mythen und Illusionen gestrickten Virtuellen herauszutreten.“ (P. Davide Pagliarani, ebd.)

Am Aschermittwoch empfangen die Gläubigen die geweihte Asche auf das Haupt, und der Priester spricht die Worte aus dem Römischen Missale:

"Memento homo, quia pulvis es, et in pulverem reverteris. Bedenke, o Mensch: Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück."

Das ist Weisheit, die Ernst und Freude zugleich in sich birgt, weil sie uns lehrt: WIR Menschen sind in der Hand Gottes. ER gibt das Leben und ER fordert es wieder zurück. ER ist der Herr über Leben und Tod.

Wir wollen uns also, liebe Freunde, nicht darüber wundern, wenn Strafen kommen. Die europäische Gesellschaft, die seit 50 Jahren millionenfach die eigenen Kinder im Mutterleib tötet, hat eigentlich ihr Lebensrecht vor Gott verwirkt und das göttliche Strafgericht herausgefordert. Und da haben wir noch nicht einmal die anderen geistigen und sittlichen Verfallserscheinungen der letzten Jahre angesprochen. Das Coronavirus wird vermutlich erst der „Anfang der Wehen“ (Mt 24,8f.) sein. Die Menschen werden sich deswegen nicht bekehren, sondern sich umso mehr in Egoismus und Lebensgenuss stürzen. Sie sind schon sehr weit von Gott, vom Beten, von Reue und Umkehr entfernt. Ja, es gibt genug Menschen in Europa, die nicht einmal mehr das Kreuzzeichen richtig machen können, geschweige denn überhaupt noch getauft sind! Da muss noch viel Schlimmeres kommen, um den Bekehrungssprung von der selbstgebastelten, virtuellen zur realen, von Gott geschaffenen Welt möglich zu machen. Die Menschen müssen wieder hilflos dastehen und „wegen des ungestümen Rauschens des Meeres und der Fluten“ (Lk 21,25) vor Angst vergehen. Dann besteht die Chance, dass sie ihre Häupter erheben und mit Tränen in den Augen auf das erlösende Kreuz Christi blicken. Bis dahin wird aber noch viel Wasser die Donau hinabfließen.

Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn die Umkehr schneller und sanfter vonstattengehen würde, so wie seinerzeit auf die Predigt des Propheten Jonas in der Stadt Ninive. Er verkündete auf Geheiß Gottes:

„Noch vierzig Tage und Ninive wird untergehen!“ (Jonas 3,4)
„Die Niniviten glaubten Gott und riefen ein Fasten aus … Als nun Gott ihr Tun sah, dass sie sich nämlich von ihrem bösen Wandel bekehrten, da ließ er sich des Unheils gereuen, das er ihnen angedroht hatte, und führte es nicht aus.“
(Jonas 3,5 und 10)

Normalerweise verläuft die Sache nicht so glimpflich. Im Alten Testament wird von der Sintflut berichtet. Der hl. Papst Pius X. schreibt dazu in seinem Kompendium (5. Abschnitt, 1. Teil):

„Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Nachkommen Adams immer verdorbener und die ganze Erde war voll von Lastern und Unzucht. Gott drohte zuerst wegen dieser großen Verderbtheit, dann aber strafte er das Menschengeschlecht mit einer allgemeinen Sintflut … Alle Menschen, so viele ihrer auch waren, kamen im Wasser um; niemand außer Noe und seiner Familie wurde gerettet.“

Dem Leibe nach wurde niemand sonst gerettet, wohl aber der Seele nach: viele gingen in dieser höchsten Not in sich und flehten zu Gott, sodass sie zumindest vor dem Tod die notwendige Reue und Umkehr erlangten. Die Strafe Gottes bewirkte also, dass viele Seelen gerettet und nicht auf immer in die Hölle verstoßen wurden.

Sollen wir nun Unglück und Strafe herbeiwünschen? Manche Leute hört man sagen: Ich habe es immer schon vorausgesagt! Und jetzt endlich ist es soweit! Jetzt kommt die verdiente Strafe: die gottlose Gesellschaft und die Wirtschaft werden zusammenbrechen, es wird zu Inflation und Bürgerkriegen kommen“, usw., solche Leute haben keinen rechten Geist! Wie kann man nur Leid und Elend herbeiwünschen! Der Herr selbst verbot den Jüngern solches Ansinnen. Als Er nämlich mit den Aposteln auf dem Weg durch Samaria in keiner Herberge aufgenommen wurde, entspann sich folgender Disput:

„Als die Jünger Jakobus und Johannes dies sahen, sagten sie: Herr, sollen wir nicht Feuer vom Himmel herabrufen, dass es sie verzehre? Er aber wandte sich um und verwies es ihnen mit den Worten: Ihr wisst nicht, wessen Geistes ihr seid. Der Menschensohn ist nicht gekommen, Seelen zu verderben, sondern zu retten.“ (Lk 9,54-56)

Nein, nicht Elend sollen wir herbeiwünschen, sondern im Bewusstsein unserer eigenen Sünden und Schwächen die Barmherzigkeit Gottes anrufen. ER möge nach Seiner Weisheit und nach Seinem Ratschluss die Reue und Umkehr der Menschen und Völker möglich machen. WIR wollen für die Bekehrung der Sünder beten, wie es die Muttergottes in Fatima von den Seherkindern Lucia, Francisco und Jacinta so eindringlich gefordert hat. In diesem Sinn sprechen wir am Ende eines jeden Rosenkranzgesätzchens das Gebet, welches der Engel im Jahre 1916 die Fatimakinder gelehrt hat:

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden,
bewahre uns vor dem Feuer der Hölle,
führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene,
die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.

Meiden wir darüber hinaus die Weltuntergangsstimmung und „Verschwörungsspiritualität“:

Die Leute, die sich in diese Geistesverfassung begeben, wittern überall nur „Teufel und Verschwörung“. Jede Begebenheit in Politik und Wirtschaft wird sofort mit dem Blick durch die „Verschwörungsbrille“ kommentiert. Sie fühlen sich völlig dem Teufel und den Mächten der Finsternis ausgeliefert und vergessen, dass der „Fürst dieser Welt“ (Joh 12,31) besiegt ist und seine Macht nur soweit ausüben kann, wie Gott es zulässt. Selbst wenn manches an verschwörungstheoretischen Mutmaßungen stimmen könnte, ja vielleicht sogar auch rund um die Krise des Coronavirus: wir wissen nichts Sicheres und sind im Falle eines Falles ohnehin weitgehend ohnmächtig, aber Gott steht souverän über all den dunklen Machenschaften der „globalen Bürokraten“. Es gilt für uns die Mahnung des hl. Paulus:

„Schafft euch nicht selbst Recht, Geliebte, sondern überlasst das dem Zorngericht. Denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr“. (Röm 12,19)

Diese Thematik erinnert mich an den Seesturm von Genezareth: Die Apostel sind aufgrund des Sturmes in den „Katastrophenmodus“ geraten und sehen nur noch die zerstörerischen Mächte am Werk. Sie vergessen völlig auf den Heiland, der mit im Boot dabei ist (das ist übrigens das einzigartige Privileg der katholischen Kirche aufgrund ihrer göttlichen Stiftung). Schließlich sind sie am „Ende ihrer Weisheit“, sie sehen keine menschlichen Hilfsmittel mehr und dann wenden sie sich endlich an Ihn. Er erhebt sich, und majestätisch gebietet Er dem Wind und den Wellen. Es heißt: „Der Wind legte sich, und es trat eine große Stille ein“ (Mk 4,39).

Was ist die Lehre daraus? Auf welche Weise haben die Apostel in dieser Situation gesündigt? Wohl durch einen Mangel an Glauben und Gottvertrauen. Denn der Herr tadelt sie mit den Worten: „Was seid ihr so furchtsam? Wieso habt ihr keinen Glauben?“ (Mk 4,40)

Überlassen wir die Angst vielmehr den Heiden, „die keine Hoffnung haben“ (1 Thess 4,13). Wir sind doch im Zustand der heiligmachenden Gnade Kinder Gottes, die „Abba, Vater!“ (Gal 4,6) rufen und „… der Gewalt der Finsternis entrissen und in das Reich seines geliebten Sohnes versetzt“ (Kol 1,13) worden sind.

Mit einem großherzigen, kindlichen Gottvertrauen wollen wir eine heilige Gelassenheit in den kommenden Krisen bewahren, den Blick auf Gott gewandt halten, ein gutes Glaubensbeispiel geben und den Menschen helfen, zu ihrem Herrn und Erlöser Jesus Christus, zu ihrer lieben Himmelsmutter Maria, zu den Engeln und Heiligen und zum katholischen Glauben ihrer Vorfahren zurückzufinden. Letzteres soll uns motivieren, für die Verstorbenen, für die Armen Seelen, zu beten und sie um Hilfe zu bitten. Wie die Kirche lehrt, können sich die Armen Seelen im Fegefeuer nicht selber helfen, wohl aber können sie uns durch ihre Fürbitte bei Gott viele Gnaden erwirken. Das werden sie liebend gerne für uns tun, wenn wir für sie beten. Und was sollen wir beten? P. Pagliarani schreibt am Schluß seines Briefes:

„Der Zeitpunkt ist gekommen, den Rosenkranz in unseren Häusern systematischer und mit größerem Eifer als gewöhnlich zu beten. Verlieren wir nicht unsere Zeit vor den Bildschirmen und lassen wir uns nicht durch das Fieber der Medien einfangen. Wenn wir das Eingesperrtsein hinnehmen müssen, so wollen wir unseren Hausarrest in eine Art freudige Familienexerzitien verwandeln, in deren Verlauf das Gebet wiederum den Platz, die Zeit und die Wichtigkeit findet, die es verdient.“

Pater Klaus Wilhelm